HEINCKE HE570

Während der Heincke-Expedition HE570 wird eine Prozessstudie der Biologischen Kohlenstoffpumpe in zwei norwegischen Fjorden durchgeführt, die trotz ihrer räumlichen Nähe, ähnlicher Dimensionen und geringer Advektion eine fundamental unterschiedliche Ökosystemstruktur aufweisen und daher als natürliche Mesokosmen angesehen werden können. Während der Masfjord stabile Populationen mesopelagischer Fische aufweist, sind diese im Lurefjord mittlerweile durch ein ganzjähriges massenhaftes Auftreten der Tiefseequalle Periphylla periphylla als Prädator ersetzt worden. Wir werden den anteiligen Beitrag zum Kohlenstoffexport durch verschiedene Zooplanktonorganismen (insbesondere Periphylla und Ruderfußkrebse der Gattung Calanus) durch Atmung, Ausscheidungen und Absinken toter Individuen bestimmen sowie Partikel-Zooplankton-Interaktionen charakterisieren. Hierzu werden wir eine Reihe hochmoderner optischer in situ-Geräte eingesetzt, um ein weites Größenspektrum abzudecken und die Vergleichbarkeit der Instrumente zu gewährleisten. Wir kombinieren diesen hochauflösenden bildgebenden Ansatz mit komplementären Methoden wie vertikal aufgelösten Netzfängen, Hydroakustik, Sedimentfallen und Experimenten an Bord. Wir werden daher i) die Mechanismen der biologischen Kohlenstoffpumpe in zwei kontrastierenden Fjord-Systemen in beispielloser Auflösung untersuchen und quantifizieren sowie ii) eine wichtige Harmonisierung und Interkalibration der unterschiedlichen Kamerasysteme durchführen. Dies ist die erste konzertierte Unternehmung des neu gegründeten Pelagic Imaging Consortiums (PIC), einer kollaborativen Initiative des HZG, AWI und GEOMAR innerhalb des Forschungsbereichs Erde und Umwelt der HGF.