POSEIDON POS419

Bereich:
Zeit:
09.08.2011 - 02.09.2011
Institution:
IFM-GEOMAR
Leitung:
Olaf Pfannkuche

Am 9. August 2011 verlässt das Kieler Forschungsschiff POSEIDON den norwegischen Hafen Tromsø für eine Expedition ins Nordpolarmeer. Ziel der insegsamt 419. Expedition der POSEIDON (P419, 9. August - 2. September 2011) ist es, biologische und biogeochemische Prozesse zu verstehen, die sich durch eine heftige Freisetzung von Methan aus schmelzenden Gashydraten westlich von Spitzbergen ergeben. Mikrobieller Abbau von Methan im Sediment und in der Wassersäule agiert als natürlicher Filter von Methanemissionen in die Atmosphäre. Allerdings ist bisher nicht bekannt, wie schnell und effektiv dieser Filter im Falle von massiven Gashydratauflösungen funktionieren wird und was die potentiellen sekundären Konsequenzen (z.B. Ozeanversauerung und Bildung von Sauerstoffminimumzonen) sind.

Die Expedition unter der Leitung von Dr. Olaf Pfannkuche vom IFM-GEOMAR, wird von Wissenschaftlern aus dem EU-Projekt HERMIONE und aus dem Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ unter der Beteiligung aus den Instituten IFM-GEOMAR, NIOZ (Niederlande) und der Univ. Tromsø (Norwegen) durchgeführt.

Die Untersuchungen konzentrieren sich auf zwei Arbeitsgebiete vor Spitzbergen. Geplant sind Untersuchungen zur räumlichen Verteilung und zur Quantifizierung von Methanfahnen in der Wassersäule mit akustischen Verfahren und mit CTD/Rosettenwaserschöpfer Beprobung. Am Meeresboden sind geplant: Messungen von biogeochemischen Stoffumsätzen mit dem biogeochemischen Observatorium (BIGO Lander). Sedimentprobennahmen mit Schwerelot und TV-Multicorer für mikrobiologische Untersuchungen. Mit einem Foto/Videoschlitten (OFOS) werden Gashydratvorkommen und Gasaustrittsstellen zur Beprobung lokalisiert und neue Areale erkundet. Die Forschungsfahrt endet am 2. September wieder im Hafen von Tromsø.