ALKOR AL394

Bereich:
Ostsee
Zeit:
09.06.2012 - 18.06.2012
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Ulf Riebesell (45 Teilnehmer)

Auf seiner 394. Ausfahrt bringt das deutsche Forschungsschiff ALKOR neun Mesokosmen für das nächste Freiland-Experiment des Projekts SOPRAN (Surface Ocean Processes in the Anthropocene) nach Südfinnland. Die Arbeiten werden vom GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel koordiniert.

Ozeanversauerung, ein chemischer Prozess, der durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre im Meer verursacht wird, bedroht viele kalkbildende Lebewesen. In dem saureren Wasser fällt es ihnen schwerer, ihre Schalen und Skelette aufzubauen. Doch es scheint auch „Gewinner“ zu geben, die vom Wandel der Ozeanchemie profitieren: Cyanobakterien. Einige dieser auch als „Blaualgen“ bekannten Organismen sind giftig für Menschen und Tiere – ein Grund, weshalb während der Blaualgenblüte jeden Sommer Badestrände gesperrt werden müssen.

Laborexperimente zeigen, dass ein erhöhter Kohlendioxidgehalt das Wachstum der Cyanobakterien anregt. Ob dies auch unter realen Bedingungen in der Ostsee geschehen kann, untersuchen Wissenschaftler des Projekts SOPRAN (Surface Ocean Processes in the Anthropocene) jetzt in der nordöstlichen Ostsee. Dafür bringt das Forschungsschiff ALKOR neun Mesokosmen zur Zoologischen Station Tvärminne an der Südspitze Finnlands. Dort werden die Experimentieranlagen vor der Küste verankert. Ihre 25 Meter langen Schläuche schließen jeweils 70 Kubikmeter Wasser ein, das mit Kohlendioxid angereichert werden kann. Über acht Wochen verfolgt ein Team aus 45 Wissenschaftlern die Entwicklung in den Mesokosmen und sammelt Proben und Daten für spätere Auswertungen.

Auf seiner Reise AL397 (8.-13. August 2012) transportiert ALKOR die Mesokosmen und das Probenmaterial wieder zurück nach Kiel.