ALKOR AL397

Bereich:
Ostsee
Zeit:
08.08.2012 - 13.08.2012
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Ulf Riebesell (45 Teilnehmer)

Auf seiner 397. Ausfahrt transportiert das deutsche Forschungsschiff ALKOR neun Mesokosmen nach dem Freiland-Experiment des Projekts SOPRAN (Surface Ocean Processes in the Anthropocene) aus Südfinnland zurück nach Kiel.

Ozeanversauerung, ein chemischer Prozess, der durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre im Meer verursacht wird, bedroht viele kalkbildende Lebewesen. In dem saureren Wasser fällt es ihnen schwerer, ihre Schalen und Skelette aufzubauen. Doch es scheint auch „Gewinner“ zu geben, die vom Wandel der Ozeanchemie profitieren: Cyanobakterien. Einige dieser auch als „Blaualgen“ bekannten Organismen sind giftig für Menschen und Tiere – ein Grund, weshalb während der Blaualgenblüte jeden Sommer Badestrände gesperrt werden müssen.

Laborexperimente zeigen, dass ein erhöhter Kohlendioxidgehalt das Wachstum der Cyanobakterien anregt. Ob dies auch unter realen Bedingungen in der Ostsee geschehen kann, untersuchen Wissenschaftler des Projekts SOPRAN (Surface Ocean Processes in the Anthropocene) in der nordöstlichen Ostsee. Dafür brachte das Forschungsschiff ALKOR neun Mesokosmen zur Zoologischen Station Tvärminne an der Südspitze Finnlands. Dort wurden die Experimentieranlagen vor der Küste verankert. Das Wasser in ihren 25 Meter langen Schläuchen wurde mit Kohlendioxid angereichert. Über acht Wochen verfolgt ein Team aus 45 Wissenschaftlern die Entwicklung in den Mesokosmen und sammelt Proben und Daten für spätere Auswertungen.