SONNE SO226

Bereich:
Westpazifik
Zeit:
09.01.2013 - 01.03.2013
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Jörg Bialas

Hauptziel des Forschungsvorhabens CHRIMP ist es viele, runde bis leicht längliche Meeresbodenvertiefungen (sogenannte Pockenmarken) auf dem Chatham Rücken vor Neuseelands Südinsel zu untersuchen. Diese Pockenmarken sind unterschiedlich groß, aber einige von ihnen haben bis zu 10 Kilometer Durchmesser. Die genauen Entstehungsmechanismen der Pockemarken sind noch nicht vollständig erforscht, aber sie stehen im Zusammenhang mit dem Austreten von Methangas am Meeresboden. Methan ist eines der gefährlichsten Treibhausgase, die den Klimawandel vorantreiben. Jedoch sind der Umfang und die Dynamik der natürlichen Methanspeicher und -quellen (wie z.B. Gashydrate an den Kontinentalrändern) nur unzureichend bekannt. Ein besseres, quantitatives Verständnis dieser Methanspeicher und -quellen ist jedoch unerlässlich für verbesserte Klimamodelle und -vorhersagen. Eines der Ziele des Forschungsvorhaben CHRIMP ist es daher zu bestimmen, ob die Zersetzung von Gashydrat bei Bildung der Pockemarken auf dem Chatham Rise eine Rolle gespielt hat, und wenn ja, welche. Wir wissen, dass heute nur Methanaustritte (Seeps) aus geringen Wassertiefen an einem direkten Eintrag von Methan in die Atmosphäre beteiligt sind. In der Vergangenheit, wie z.B. während des Paläozän/Eozän Temperaturmaximum (PETM) vor etwa 55 Mio. Jahren muss es jedoch viel stärkere Methanflüsse gegeben haben. Haben sich möglicherweise die großen Pockenmarken am Chatham Rise durch die massive Freisetzung von Gashydraten gebildet und hatten sie dadurch einen direkten Einfluss auf die Meerebodenfauna, die Meereschemie oder gar das Klima? Diesen und anderen Fragen soll während der FS SONNE Reise SO226 nachgegangen werden. Die Forschungsfahrt startet im Hafen von Auckland am 7. Januar 2013 und endet in Wellington am 1. März 2013. Das gemischte Team mit Forschern aus Deutschland, Neuseeland und den USA wird dabei hochauflösend den Meeresboden kartieren, seismische Profile aufnehmen, den Meeresboden für geochemische, paläozeanografische, geotechnische und biologische Untersuchungen beproben und den Meeresboden mit einer geschleppten Videokamera näher in Augenschein nehmen.