ALKOR AL413

Bereich:
Ostsee;
Zeit:
11.04.2013 - 26.04.2013
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Jan Dierking

Die Forschungsreise AL413 trägt zu verschiedenen Projekte der Forschungseinheit „Evolutionsökologie Mariner Fische“ am GEOMAR bei, einschließlich der Projekte BIOACID, BONUS (Vorarbeiten), CAVIAR, Cod Genome Scan, DFG-Mnemiopsis, FACTS, FEBEC, Fisheries Induced Evolution, POPDYN und Vectors.

Dabei decken die vorgesehenen multidisziplinären Forschungsarbeiten insbesondere im Bereich des Bornholmbeckens, aber auch des Arkona- und Gotlandbeckens und des Danziger Tiefs, den Bereich Hydrographie, Plankton/Nekton Probennahmen, Hydroakustik und pelagische Schleppnetzfischerei ab.


Innerhalb des BMBF Projektes BIOACID-II soll der Einfluss der Ozeanversauerung auf Kondition, Reproduktion und Wachstum mariner Organismen untersucht werden. Eine der Projektschlüsselarten ist der Ostseedorsch, Gadus morhua, dessen Untersuchungen an Bord des FS ALKOR stattfinden sollen. Diese Ergebnisse werden dann mit denen anderer Arten und funktionellen Gruppen verglichen.

Während der Fahrt werden außerdem Vorarbeiten für einen im Rahmen des BONUS-Programms „Causes and Consequences of changing biodiversity“ eingereichten Verbundantrag durchgeführt. Außerdem gibt es weitere Beteiligungen an den BONUS-Projektanträgen BALTICGEL (Ursachen für Quallenblüten in der Ostsee, und Auswirkungen auf pelagische Nahrungsnetze) und LIPOBALT (Anreicherung und Auswirkungen lipophiler organischer Schadstoffe in und auf Nahrungsnetze in der Ostsee).

Das deutsch-dänische Projekt CAVIAR untersucht den Einfluss von Klimavariabilität auf gekoppelte bio-physikalische Prozesse im Ostseeraum. Hierzu werden sowohl bereits existierende als auch während des Projektzeitraums zu erhebende biologische und physikalische Datensätze benötigt, um den Einfluss regionaler klimatischer Veränderungen zu untersuchen.

Das DFG-Mnemiopsis-Projekt befasst sich mit der Rippenqualle Mnemiopsis leidyi (Ctenophora), welche in Nord- und Ostsee eingeschleppt wurde. In diesem Projekt soll die Bedeutung evolutionsbiologischer Prozesse für Erfolg und ökologische Auswirkungen einer Einschleppung untersucht werden.

Mit dem cod genome scan Projekt soll die Frage geklärt werden, ob sich der Genpool des Ostseedorsches im Rahmen evolutionärer Anpassungen an die sich wandelnden Umweltbedingungen (Sauerstoffgehalt, pH-Wert und Salinität) und Artengemeinschaften der Ostsee (Regimewechsel von Gadiden zu Clupeiden) verändert hat.

Das im Rahmen des Exzellenzclusters „Future Ocean“ durch die DFG geförderte Projekt „Fisheries Induced Evolution“ beschäftigt sich mit globalen und lokalen Mustern von durch Überfischung ausgelöste genetische Veränderungen in Fischbeständen („Fischereiinduzierter Evolution“). Der Hauptschwerpunkt des Projekts liegt auf dem Fallbeispiel des östlichen Ostseedorschbestands (ICES Subdivision 25).

FACTS - Foraging Fish Interactions behandelt die Fragen 1. Was sind die Konsequenzen einer Fischerei auf Beutefischarten (z.B. Sprott) auf a) Wachstum und Abundanz der piscivoren Räuber (hier: Dorsch), b) den ökonomischen Ertrag einer Fischerei auf piscivore Arten, und c) Ökosystemstabilität und das Risiko von Regimewechseln? Und 2. Was sind die Auswirkungen von Änderungen der Räuberpopulationen auf die Beutefischpopulationen und –fischereien?

Das Projekt FeBEC beschäftigt sich mit biologischen Untersuchungen im Rahmen einer festen Fehmarn Belt Querung. Ergebnisse dieser Studien sollen zu dem Systemverständnis beitragen, ob und inwieweit die Arkona See als potenzielles Laichgebiet für Tiere der westlichen und/oder östlichen Bestandskomponente zugeordnet werden kann.

POPDYN untersucht die Populationsdynamik von Sprott und Dorsch in der südlichen und zentralen Ostsee. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, Mechanismen und Prozesse zu identifizieren, die Einfluß auf die Rekrutierung dieser beiden ökologisch und kommerziell bedeutungsvollen Fischbestände haben. Die Forschung dieses Projektes wird in enger Kooperation mit der Technischen Universität Dänemark (DTU-AQUA) durchgeführt.

VECTORS (Dipl. Oz. Hans-Harald Hinrichsen) ist ein erst kürzlich angelaufenes EU FP7 Projekt (Vectors of change in Oceans and Seas Marine Life, Impact on Economic Sectors). VECTORS untersucht welche Antriebe und Belastungen die marine Umwelt in europäischen Gewässern (einschl. der Ostsee) verändert. Das Ziel des Projektes ist diese Untersuchungen zu nutzen, um Veränderungen im Ökosystem und in der Ökonomie unter Einbeziehung von Zukunftsszenarien zu prognostizieren.