Der Zusammenhang zwischen Vulkanismus und dem Leben auf der Erde wird nirgends deutlicher als an den untermeerischen Spreizungszonen, der längsten Struktur unseres Planeten. Der bei weitem größte Teil der vulkanischen Aktivität der Erde findet entlang dieser 55.000 km langen Rücken statt (siehe Abbildung oben), wo Magma aus dem Erdinnern aufsteigt und neue ozeanische Kruste bildet.
Die Entdeckung von heißen Quellen, Massivsulfiden und assoziierten Lebensgemeinschaften bei 21°N am Ostpazifischen Rücken im Jahre 1979 zeigte deutlich, dass die Bildung neuen Meeresbodens mit der Bildung metallischer Lagerstätten und der Entstehung von spektakulären Lebensgemeinschaften verknüpft ist.
Die Bildung dieser heißen Quellen beruht auf der Konvektion von Meerwasser durch die ozeanische Kruste. In der Tiefe erhitztes und durch chemische Reaktionen verändertes Meerwasser tritt dabei unter hohen Temperaturen (bis ca. 400°C) am Meeresboden aus. Die in diesen Lösungen enthaltenen Metalle fallen beim Kontakt mit dem kalten, sauerstoffreichen Meerwasser aus und bilden die schlotartigen Strukturen, die, in Anlehnung an Fabrikschornsteine als „Schwarze Raucher“ bezeichnet werden.
Seit der Entdeckung 1979 wurden ~ 430 Sulfidvorkommen (siehe auch InterRidge Datenbank) in den Weltozeanen gefunden, von denen etwa 300 momentan hydrothermal aktiv sind. Frühe Untersuchungen haben sich auf schnell-spreizende mittelozeanische Rücken, z.B. im Ostpazifik, beschränkt, da hier Magmenkammern 1 bis 3 km unterhalb des Meeresbodens nachgewiesen werden konnten. In den letzten Jahren wurden jedoch eine Reihe von Vorkommen in tektonischen Milieus gefunden, in denen man solche Hydrothermalsysteme nicht erwartet hatte. Dazu gehören insbesondere die langsam-spreizenden mittelozeanischen Rücken im Atlantik, in der Arktis und im Indischen Ozean, in denen Gesteine des Erdmantels am Meeresboden freiliegen, sowie in flach-marinen Inselbogenvulkanen im West-Pazifik.